Stralsund

Heute wollten wir die von der Unesco gekrönte Hansestadt Stralsund besuchen. Von unserer Fahrt über den Strelasund nach Rügen kannten wir sie schon aus der Entfernung und das hatte wirklich verheißungsvoll ausgesehen.
Zuerst quälte uns wieder die leidige Frage nach einem Parkplatz. Aber als wir kurz nach 10.00 Uhr ankamen, fanden wir sofort einen Parkplatz an der Stadtmauer am Knieperwall. Die Tageskarte 4 Euro – so billig hatten wir`s selten! Und wir parkten direkt an den „Weißen Brücken von Stralsund“ über den Knieperteich. Warum die etwas Besonderes sein sollten, wird mir ewig unklar bleiben, aber da sie in den meisten Reisebeschreibungen erwähnt werden, habe ich sie gleich mal fotografiert. Dann betraten wir die Altstadt durch das Kütertor. Hier mit Stadtmauer und Stadttor merkt man noch am deutlichsten, dass Stralsund einst eine Festung war. Auch an einigen Stellen am Hafen ist die Befestigung zur Seeseite hin noch spürbar.

Die Straße geradeaus, eine Straße links und schon waren wir am Alten Markt. Stralsund`s Altstadt ist nicht so groß, dass man sich die Füße wundlaufen könnte. Von daher ist es egal, wo man parkt. Die Ensemble Rathaus-St. Nikolai ist wirklich beeindruckend, leider stand die Sonne dahinter, so dass ein gescheites Foto nicht möglich war. Aber der Innenhof mit der hölzernen Galerie von 1680, deren Säulen mit Pflanzenmotiven geschmückt waren, ist schon sehr sehenswert und prächtig. Der Eintritt nach St. Nikolai kostet 3.- Euro und da sowieso immer einer mit dem Hund hätte draußen bleiben müssen, sparten wir das Geld und setzten es nachher in Fischbrötchen um. War sicher nahrhafter! Aber die überaus prächtige Eingangstür von St. Nikolai, die genau dem einen Ausgang des Rathauses gegenüber war, musste ich doch fotografieren. Wie Ewald leicht bösartig meinte: „Da konnte der Rat gleich dem Volk seine Beschlüsse in der Kirche mitteilen, damit denen auch klar war, dass sie in die Hölle kommen, wenn sie sie nicht befolgen.“

Dann gingen wir durch die kleinen Gassen mit den schönen Häusern und Türen zum Hafen. Stralsund ist im Ganzen sehenswert, alles zeigt die Macht und das Geld der damals aufstrebenden reichen Hansestadt.

Die Mittagszeit näherte sich und da sich alle Reiseberichtschreiber einig waren: wenn in Stralsund Kaffee, dann im Paula`s, machten wir uns auf die Suche und fanden es schließlich auch. Und den langen Fischmarkt entlang zu gehen bis zur Nr. 21 hat sich wirklich gelohnt. Die Einrichtung war zu hübsch und der Kuchen legendär: Ich hatte eine Esterhazytorte, die wurde warm gemacht und eine Kugel Vanilleeis dazu – ein Traum!

Danach wanderten wir durch den Hafen und bestaunten das Ozeaneum (auch, wenn alle etwas anderes sagen: ich finde, es passt nicht hierher!) und die Gorch Fock, die hier ihren Lebensabend fristet oder genießt, kann man bei einem Schiff schlecht beurteilen, obwohl es doch schön sein muss, nach seiner Dienstzeit noch als Museum zu dienen und nicht abgewrackt zu werden. Leider konnten wir keins von beiden besuchen, da beides aus unerfindlichen Gründen für Hunde verboten ist.

Dann kauften wir uns beim Fischkutter „Milan“ am Fährkanal noch zwei Fischbrötchen. Somit hatten wir zumindest alles gemacht, was man in Stralsund – kulinarisch gesehen- machen muss: Kuchen bei Paula`s, Fischbrötchen bei Milan. Da ist Stralsund nach allgemeiner Meinung doch sehr einfach gestrickt, aber ganz auf unserem Niveau!

Und dann ging es noch ein bisschen durch die kleinen Gassen zurück zu unserem Auto.
Stralsund hat uns sehr gut gefallen. Die Altstadt ist zu Fuß gut zu erlaufen und wirklich sehr sehenswert, nicht zuletzt das städtebaulich einmalige Ensemble von Rathaus und Nikolaikirche. Wir werden noch einmal ohne Hund wiederkommen und uns das Ozeaneum und die Gorch Fock anschauen. Das haben wir fest vor.