Graz ist die Hauptstadt der Steiermark und mit fast 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Österreich. Seit 1999 ist die gesamte Altstadt wegen der Kombination eines mittelalterlichen Stadtbildes mit modernen Komponenten Unesco-Weltkulturerbe. Wir parkten in der Tiefgarage im Kunsthaus, was uns letztendlich dann am Abend 20 Euro kostete. Nun gut, wir kannten uns ja schließlich nicht aus. Beim nächsten Mal werden wir an der Endhaltestelle einer der Straßenbahnlinien parken und in die Stadt hineinfahren.
Wir überquerten die Mur und waren sofort in der weitgerühmten Altstadt, die einfach ein großes Museum ist. Einfach durch die Gassen schlendern und die Häuser anschauen. Es gibt so viel zu sehen. Der Mittelpunkt ist der Hauptplatz mit dem späthistoristischen Rathaus von 1983.
Dann fuhren wir mit dem Schlossberglift hinauf zum Uhrturm. Der Lift ist tief im Berg, gläsern und beim Hochfahren sieht man die Schlossbergrutsche, verschieden farbige Beleuchtungen, Metall und Fels – für mich als Fahrstuhl ängstlich schon eine Herausforderung. Wir hätten natürlich auch außen am Berg eine Treppe hochlaufen können ….. aber dann doch lieber ängstlich im Fahrstuhl.
Oben liefen wir ein wenig herum, besichtigten den Uhrturm und das Schloss. Der Uhrturm ist das Wahrzeichen von Graz. Er ist im Zuge der Befestigung des Burgberges im 16. Jahrhundert entstanden und hat sein damaliges Aussehen bis heute bewahrt. Bei seinem Zifferblatt stimmt einiges nicht: In Graz zählen nur die Stunden, nicht die Minuten.
Dann begann es leider zu regnen, nur kurz, aber heftig. Wir zogen uns in das dortige Restaurant zurück.
Wieder heil unten angekommen (wir haben nicht die Rutsche genommen!!), gingen wir zur Mur und schauten uns die Mur-Insel an, die gar keine Insel ist, sondern moderne Kunst: Eine schwimmende Plattform, 50 m lang, 20 m breit, in der ein Freilichttheater, ein Kinderspielplatz, ein Café und ein Laden untergebracht ist. Mit zwei Stegen ist sie mit beiden Ufern der Mur verbunden. 2002 wurde sie von dem New Yorker Künstler Vito Acconci entworfen und gebaut. Sie ist trotz mancher wasserrechtlicher Bedenken bis heute in Betrieb.
Am Nachmittag hatten wir eine Führung durch die Innenhöfe der Grazer Paläste gebucht. Diese begann am spektakulärsten Hof, dem Landhaus-Hof, ein dreigeschossiger Arkadenhof, feinste Renaissance. Der Palast ist heute Sitz des steiermärkischen Landtags.
Ein schöner Tag in Graz! Wir können Graz nur jedem empfehlen: Gerade aus den Alpen heraus empfängt einen südliches Lebensflair. Wir werden wiederkommen!