Im Allgäu bei Leutkirch – Urlaub mit der Familie

Meine Töchter haben beschlossen, dass wieder einmal über Pfingsten Familienurlaub angesagt ist und kurzentschlossen zwei Häuser im Center-Park Allgäu bei Leutkirch im Frühbucher-Rabatt erstanden. Und jetzt sind wir hier: Beide Töchter mit Familien (drei Teenager im anstrengendsten Alter – soweit man das von seinen eigenen Enkeln sagen darf) in einem Haus und im anderen mein jüngerer Sohn mit Familie und uns (Oma und Opa) …und natürlich Lucy und Jasmin. Die Enkel hier sind – Gott sei Dank – erst 4 und 8 und meistens noch recht lieb! Ich habe darauf bestanden, dass die beiden Häuser nicht nebeneinander, sondern etwas entfernt voneinander liegen, um wenigstens ab und an ein bisschen Ruhe zu haben. Jetzt haben wir die Häuser 406 und 408. Ja, stimmt, sie liegen nicht nebeneinander, wie meine Tochter nicht müde wird zu betonen.Aber die Leute in 407 können einem nur leid tun, ständig rennt irgendeiner über ihre Terrasse.

Pfingsamstag, 18. Mai 2024 Im Wurzacher Ried

Ein strahlender Sonnentag erwartet uns, lt. Unserer Wetter-App soll es in dieser Woche allerdings der einzige sein. Also ist Outdoor-Programm angesagt. Die Family entscheidet sich, irgendeinen Berg mit Rundum-Alpin-Blick zu besteigen, Ewald und mich zieht es mehr in flache Gegenden und so fuhren wir die halbe Stunde zum Wurzacher Ried. Dass es ein solches gibt, war uns erst durch die Park-Zeitung bekannt geworden, aber immerhin: Einzigartig in ganz Mitteleuropa!

Das Wurzacher Ried ist das größte zusammenhängende und noch intakte Hochmoor in Mitteleuropa und eines der größten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs. Vor 450.000 Jahren entstand im Eiszeitalter das Wurzacher Becken. Vor 12.000 Jahren endete die letzte Eiszeit und Schmelzwasserseen blieben zurück. In der folgenden Warmzeit verlandete das Schmelzwasserbecken und wurde zum Moorgebiet.
Das Wurzacher Ried ist heute Heimat für viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Es ist ungefährt 18 Quadratkilometer groß und ein Drittel davon ist nahezu unberührt und bildet ein wichtiges Schutzgebiet für außergewöhnliche Tier- und Pflanzenarten.

Wir hielten zuerst auf einem Wanderparkplatz kurz nach dem Ortsende von Bad Wurzach und wanderten ca. einen Kilometer zum Riedsee. Obwohl hier im Bereich des Niedermoores bekam man doch schon einen Eindruck vom der Moorlandschaft, die hier von etlichen Bachläufen durchzogen ist. Eine Zeitlang saßen wir dann am Ufer des Riedsees auf einer Bank und genossen die Ruhe, die die gesamte Gegend ausstrahlte. Besonders begeisterten uns die vielen weißen Seerosen, die in Ufernähe zu sehen waren. Auch das für Moorlandschaften typische Wollgras blühte überall unter den Bäumen.

Danach fuhren wir noch zu dem Torf-Museum, das jedoch geschlossen war, aber das Moorbähnle fuhr… und wir fuhren eine Runde mit, sahen dabei doch noch viel von der Moorlandschaft und erfuhren einiges über das Leben der früheren Torfstecher. Damit wir diese wichtigen Informationen auch nicht vergessen, gingen wir danach noch den Torf-Lehrpfad: Auf den Spuren der Torfstecher im Wurzacher Ried. Der Weg führt über schmale Holzstege, ist ca. 1,5 km lang und man erfährt auf 11 Lehrtafeln alles über das Leben im und mit dem Moor.Danach kehrten wir noch beim „Wurzel-Sepp“ ein, einem Lokal direkt neben dem Torf-Museum. Es gab schwäbische Hausmannskost und für Ewald „geschmälzte Schwäbische Maultaschen“. Extrem lecker! Es ist sehr schön da und wir können einen Besuch des Wurzacher Rieds nur jedem empfehlen, der zufällig daran vorbei fährt.

Pfingstsonntag, 19. Mai 2024 In Lindau am Bodensee

Wider Erwarten lachte auch am nächsten Tag eine strahlende Sonne vom Himmel, also wieder Ausflugs-Tag. Wir fuhren mit einem Teil der Family an den Bodensee. Lindau war der nächstmögliche Ort, die Autobahn führte uns fast direkt bis in die Innenstadt, aber leider nur fast. Weil es war nun mal Pfingstsonntag und die Sonne schien und alle Menschen schienen sich heute Lindau als Ziel ausgesucht zu haben. Stau … Stau… Stau … und dann alle drei Parkhäuser voll belegt – kein Spass mit zwei Kindern und zwei Hunden in einem Sieben-Sitzer-Auto. Aber Schwiegersohn wusste Rat, er ließ uns kurz vor der Altstadt aus dem Auto, fuhr dann an den Ortsrand von Lindau, wo er per App einen E-Scooter gesichtet hatte und bevor wir auf der Strandpromenade einen Sitzplatz gefunden hatte, war er schon wieder bei uns.