Die Drachenschlucht beginnt kurz nach dem Ortsausgang von Eisenach und zieht sich dann ca. 3 km bis hoch zum Rennsteig am Gasthaus „Hohe Sonne“. Es ist ein schöner Wanderweg an einem Bach entlang (also normalerweise, in diesem Sommer war selbst Rinnsal für dieses Gewässer noch hoch gegriffen, der Hund musste immer lange suchen, bis er eine Stelle zum Trinken fand). Man konnte sich wirklich kaum vorstellen, dass dieses Wässerchen diese Schlucht gegraben haben soll. Die Fitten – Gruppe 1 – wanderten vom Campingplatz aus, die Fitten – Gruppe 2 – fuhren mit uns bis zum Gasthaus „Hohe Sonne“ und wir fuhren bis zum Eingang der Drachenschlucht und versuchten, dort einen Parkplatz zu finden. Natürlich waren wir nicht die einzigen, die an diesem heißen Tag die Idee hatten, durch eine kühle Schlucht zu wandern – hätte mich auch gewundert. Aber …. Der frühe Vogel fängt den Wurm … wir waren mit 11.30 Uhr nicht gerade der frühe Vogel … der frühe Vogel kam aber zu diesem Zeitpunkt schon von seiner Wanderung zurück und fuhr mit seinem Auto weg! So fanden wir wider Erwarten doch relativ schnell einen Parkplatz und wanderten dann gemächlich durch das geschnitzte Drachenportal das Landgrafental entlang. Nach ca. 700 m gelangt man in die Drachenschlucht, dem spektakulärsten Teil des Weges. Natürlich hausen ( und hausten) dort keine Drachen, sondern der Name stammte von dem Schutzpatron Eisenachs, dem Heiligen Georg, dem Drachentöter. Um 1830 herum wurde erstmals ein Weg durch die Drachenschlucht gebahnt, der aber noch oft durch Unwetter und winterliche Eismassen zerstört wurde. Erst seit 2009 gibt es die stabilen Gitterroste, auf denen man heute geht. Dies kann man auf einer Informationstafel kurz hinter dem Drachenportal lesen, wenn man möchte.
Dieser ca. 200 m lange, enge Weg hat uns schon sehr beeindruckt. Hoch über uns konnten wir die Sonne in den Eichen und Buchen des Waldes schimmern sehen, aber in der Klamm war es dunkel, sehr kühl und feucht, was wir bei der Hitze des Tages doch sehr genossen. An manchen Stellen standen die Felswände wirklich ganz eng beisammen, aber selbst ich passte immer noch gut durch (ich hatte vorher schon Bedenken gehabt!). Immer wieder fuhren wir mit der Hand über das feuchte Gestein, auf dem Moose und Flechten wuchsen. Es war eine ganz eigene Welt, sehr sehenswert! Erstaunlicherweise begegnete uns auf den ganzen 200 m kein einziger anderer Mensch, was auch noch den geheimnisvollen Eindruck verstärkte. Ganz plötzlich um eine Biegung endet die Schlucht und der Wanderweg geht wie zuvor weiter durch hellen, warmen Wald. Es kommen noch zwei weitere, aber kürzere Engstellen, aber schon vorher trafen wir die Freunde und gingen zusammen dann durch die Schlucht zurück. Mit Gespräch und Lachen war das Ganze dann schon nicht mehr so eindrucksvoll wie zuvor. Am Parkplatz angekommen quetschten wir uns alle in unser Auto, außer zwei unermüdlich Fitten, die den ganzen Weg wieder zurückliefen – die Betonung liegt dabei auf dem Wort „laufen“.
Fazit: Wenn ihr mal in Eisenach seid, besucht auf jeden Fall die Drachenschlucht. Es lohnt sich!