Das Wurzacher Ried

Ein strahlender Sonnentag erwartet uns, aber Bergwandern ist nicht mehr so unser Ding. Ewald und ich bevorzugen flachere Gegenden und so fuhren wir die halbe Stunde zum Wurzacher Ried. Uns bis dato unbekannt, aber: Einzigartig in ganz Mitteleuropa!

Das Wurzacher Ried ist das größte zusammenhängende und noch intakte Hochmoor in Mitteleuropa und eines der größten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs. Vor 450.000 Jahren entstand im Eiszeitalter das Wurzacher Becken. Vor 12.000 Jahren endete die letzte Eiszeit und Schmelzwasserseen blieben zurück. In der folgenden Warmzeit verlandete das Schmelzwasserbecken und wurde zum Moorgebiet.
Das Wurzacher Ried ist heute Heimat für viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Es ist ungefährt 18 Quadratkilometer groß und ein Drittel davon ist nahezu unberührt und bildet ein wichtiges Schutzgebiet für außergewöhnliche Tier- und Pflanzenarten.

Wir hielten zuerst auf einem Wanderparkplatz kurz nach dem Ortsende von Bad Wurzach und wanderten ca. einen Kilometer zum Riedsee. Obwohl hier im Bereich des Niedermoores bekam man doch schon einen Eindruck vom der Moorlandschaft, die hier von etlichen Bachläufen durchzogen ist. Eine Zeitlang saßen wir dann am Ufer des Riedsees auf einer Bank und genossen die Ruhe, die die gesamte Gegend ausstrahlte. Besonders begeisterten uns die vielen weißen Seerosen, die in Ufernähe zu sehen waren. Auch das für Moorlandschaften typische Wollgras blühte überall unter den Bäumen.

Danach fuhren wir noch zu dem Torf-Museum, das jedoch geschlossen war, aber das Moorbähnle fuhr… und wir fuhren eine Runde mit, sahen dabei doch noch viel von der Moorlandschaft und erfuhren einiges über das Leben der früheren Torfstecher. Damit wir diese wichtigen Informationen auch nicht vergessen, gingen wir danach noch den Torf-Lehrpfad: Auf den Spuren der Torfstecher im Wurzacher Ried. Der Weg führt über schmale Holzstege, ist ca. 1,5 km lang und man erfährt auf 11 Lehrtafeln alles über das Leben im und mit dem Moor.Danach kehrten wir noch beim „Wurzel-Sepp“ ein, einem Lokal direkt neben dem Torf-Museum. Es gab schwäbische Hausmannskost und für Ewald „geschmälzte Schwäbische Maultaschen“. Extrem lecker! Es ist sehr schön da und wir können einen Besuch des Wurzacher Rieds nur jedem empfehlen, der zufällig daran vorbei fährt.